Durch Verhaltensveränderungen zu mehr Ordnung
Ich lese in letzter Zeit häufig den Vorschlag, man solle am Ende des Tages mit einem Korb durch die Wohnung gehen und alles einsammeln, was so rumliegt. Diese Dinge bringt man dann an den richtigen Ordnung zurück und schafft so schnell Ordnung vor dem Zubettgehen. Das dauert idealer Weise nur 10 bis 15 Minuten und alles ist aufgeräumt für den nächsten Tag.
Wenn du diese Methode anwendest, wirst du immer Unordnung haben und auf ewig mit einem Korb durch deine Wohnung laufen!
Der Grund dafür ist einfach: Du übernimmst die Aufgabe, das Zeug aller Bewohner in deinem Haushalt aufzuräumen. Wenn du diesen Job einmal übernommen hast, ist es sehr schwer, ihn wieder loszuwerden. Schwer, aber nicht unmöglich.
Mach dir zunächst bewusst, dass du deinen „Mitbewohnern“ hinterher räumst und bitte alle gemeinsam zu Gespräch. Erkäre, wo das Problem liegt und besprecht gemeinsam, wie eine Lösung aussehen könnte. Ich schlage vor, dass du das Verursacherprinzip einführst. Es wird dir wahrscheinlich viel Widerstand entgegengebracht werden. Sei darauf vorbereitet und bleibe im Ton liebevoll, in der Sache aber bestimmt.
Führe beispielsweise folgende Regeln ein:
Jedes Ding hat seinen Platz
Liegt bei euch viel rum, liegt es oft daran, dass die Dinge keinen festen Platz haben. Überlegt gemeinsam, wo der sein könnte. Findet sich kein Platz, ist es vielleicht nötig, umzuräumen oder ihr überlegt, ob ihr den Gegenstand wirklich braucht.
Jedes Ding an seinen Platz
Wenn etwas benutzt wurde, wird es anschließend direkt wieder zurück gestellt oder kommt an einen anderen Bestimmungsort (Geschirrspüler, Wäschekorb, Müll usw.). Wenn jemand die Wohnung betritt, kommen die Schuhe in den Schuhschrank, die Jacke an den Haken, die Handschuhe in die Schublade. Wenn das Gesellschaftsspiel zu Ende ist, wird alles in den Karton zurück geräumt und das Spiel verschwindet im Schrank. Wenn die Schere benutzt wurde, wird sie zurück gelegt
Man hat die Sachen ja ohnehin in der Hand. Da ist es ein Leichtes, sie direkt an ihren Platz zu legen. Dieses einfache Prinzip sorgt dafür, dass derjenige, der etwas benutzt hat, es direkt an den richtigen Platz räumt. So findet man es sofort wieder und es herrscht immer eine gewissen Grundordnung.
Es dürfte sich auch nur schwer eine Begründung finden lassen, warum Gegenstände, die man selbst benutzt hat, ein anderer wegräumen sollte.
Etwas Neues beginnt erst, wenn das Alte beendet ist
Statt malen, ist Lego dran? Wunderbar, bevor es losgeht, wird der Schreibtisch aufgeräumt. Nach dem der Fahrradreifen geflickt wurde, geht’s zum Sport? Na klar, nachdem das Flickenset zurückgelegt wurde. Muss was ersetzt werden, kommt es auf die Einkaufsliste. Fertig mit Kochen? Die Töpfe wandern direkt in den Geschirrspüler ebenso wie das Geschirr nach dem Essen. Fassen alle mit an, ist die Küche schnell wieder in Ordnung.
Das ist für dich und einige Familienmitglieder vielleicht eine Umstellung. Veränderungen sind nicht immer angenehm, aber es lohnt sich, hier dran zu bleiben. Die Mühe und Nerven, die du hier am Anfang lässt, machen sich langfristig bezahlt.
Zur Umgewöhnung könnt ihr euch gegenseitig an die Regeln erinnern (sicher vergisst du auch das eine oder andere gleich zu erledigen). Vielleicht hängt ihr sie auch irgendwo gut sichtbar auf, dann können alle nochmal nachlesen.
Sei konsequent!
Hapert es an der Umsetzung, besprecht gemeinsam, woran es liegen könnte und wie das Problem gelöst werden könnte. Oftmals liegt es daran, dass nicht klar ist, wo etwas hingehört.
Hast du sehr kleine Kinder, räumt ihr am besten gemeinsam auf. Je jünger die Kinder sind, desto einfacher ist es eine Routine zu entwickeln. Sie sind meist noch mit Begeisterung dabei und brauchen eher eine kleine Ermunterung oder Hinweise.
Und du? Freust dich über die natürliche Ordnung, die in deinem Haushalt einzieht und sparst dir jeden Tag 15 Minuten hinterher räumen. Möchtest du mehr über Ordnungsprinzipien und Routinen erfahren? Gemeinsam erarbeiten wir Strategien für mehr Ordnung in deinem Leben. Kontaktiere mich gern für ein kostenloses Erstgespräch.