Wie miste ich Dekoration aus?

Wenn du planst, deinen Besitz zu reduzieren, solltest du nicht unbedingt mit deiner Dekoration anfangen. Es gibt andere Bereiche, die sich dafür besser eignen, weil sie räumlich begrenzter sind wie z.B. der Kleiderschrank oder die Küche. Aber vielleicht bist du ja schon eine Weile beim Ausmisten und möchtest dich jetzt diesem Thema widmen oder die Dekoration ist das Thema das dich am meisten stört und du möchtest da gern als erstes starten.


Hier möchte ich dir gern ein paar Tipps geben, wie du deine Dekoration aussortieren kannst.

Reserviere dir für diese Aufgabe einen halben oder ganzen Tag an dem du wirklich Ruhe hast und nicht die Gefahr besteht, unterbrochen zu werden oder abbrechen zu müssen. Stelle dir Essen und Trinken bereit, damit du dich zwischendrin stärken kannst. Schaffe Platz, z.B. im Wohnzimmer. Organisiere vorab ein oder zwei große Kartons, wo du die aussortierten Sachen sammeln kannst. Und das Wichtigste: Definiere ein Ziel. Was möchtest du erreichen und warum? Schreibe es auf, damit du während des Ausmistens immer wieder darauf zurückkommen kannst.

Jetzt sammle alle Dinge einer Kategorie an einem Ort. Und ich meine wirklich ALLE: Kerzen, Bilder, Vasen, Figuren, Teller, Urlaubserinnerungen, gebastelte Werke der Kinder, Nippes, ja, selbst Pflanzen (echte und die aus Plastik). Suche alles zusammen, nicht nur die Dinge, die offen irgendwo stehen, sondern auch das Zeug in den Schränken oder Kisten. Sieh auch im Keller und Dachboden nach. Oster- und Weihnachtsdekoration nimmst du dir am besten gesondert vor, vielleicht anlässlich der Feiertage, wenn du sie ohnehin hervorholst.

Na, viel Zeug gefunden? Keine Sorge, du bist in guter Gesellschaft. Trage einfach alles zusammen. Ideal ist ein Raum, auf dem du viel Platz auf dem Boden hast. So kannst du gleich Vase zu Vase stellen und Kerzenhalter zu Kerzen usw. Betrachte deinen Besitz (mach gern auch ein Erinnerungsbild).

Werde dir bewusst, was bei dir wohnt. Und sieh dir die Räume ohne Dekoration an.

Wie wirken die „leeren“ Stellen und Räume?

Sind die Wände ohne Bilder kahl oder beruhigend? Wirkt die Fensterbank leer oder gefällt dir der Anblick? Welchen Zweck verfolgst du mit Dekoration? Möchtest du schöne Erinnerungen präsentieren? Stört dich die Leere? Überlege, wie du die Räume künftig gestalten möchtest. Wirf nochmal einen Blick auf deine Ziele. Wie erreichst du die?

Wende dich jetzt deinen Dekorationsartikeln zu. Welche Vasen nimmst du gern? Was für Größen oder Formen haben sich bei dir bewährt? Behalte die Schönsten/Praktischsten, die, die du immer nimmst. Trenn dich vom Rest.

Nehmen wir mal das Beispiel mit den Kerzen und Kerzenhaltern. Wie oft benutzt du die? Stauben sie nur ein oder zündest du sie regelmäßig an? Was für Kerzen bevorzugst du? Teelichter oder dünne Stabkerzen? Dicke Duftkerzen oder Windlichter? Behalte nur, was du wirklich verbrauchst. Das gilt auch für die Kerzenhalter. Es bleiben nur die, die auch verwendet werden. Bewahre künftig alle Kerzen und Kerzenhalter an einer Stelle auf, so behältst du den Überblick. Verbrauche die Kerzen, bevor zu neue kaufst.

Oder ein anderes Beispiel: die Bilder. Was bedeuten dir Bilder an den Wänden? Wie wirkt der Wohnraum ohne? Gefallen dir die Bilder noch? Verstärken sie die Wirkung, die du in dem Raum gern erzielen möchtest? Oder ist es Zeit für eine Wechsel oder gar für eine leere Wand?

Gehörst du zu den Menschen, die gern Urlaubserinnerungen aufstellen? Welche von den vielen Stücken, die du vielleicht besitzt, bedeuten dir wirklich etwas? Woran hängen schöne Erinnerungen? Mach dir bewusst, dass ein einzelnes Stück, schön präsentiert, oft viel besser zur Geltung kommt, als in einer ganzen Reihe ähnlicher Exemplare. Es gibt auch andere Möglichkeiten, sich zu erinnern. Fotoalben sind hier besonders geeignet. Sie nehmen im Regal nicht viel Platz weg und rufen sofort wieder in Erinnerung, wie es damals war. Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für dich?

Gehe so Stück für Stück durch alle Dekorationsartikel und behalte nur, was du wirklich liebst.

Vielleicht fällt es dir schwer, dich von Dingen zu trennen.

Manchen hilft es zu wissen, wohin sie die aussortierten Dinge geben können. So erhalten andere Menschen die Möglichkeit, die schönen Stücke zu nutzen und sich daran zu erfreuen. Vielleicht ist es genau das, was jemand braucht und er oder sie freut sich darüber.

Dekoration ist häufig nicht geeignet, verkauft zu werden. Aber du kannst sie vielleicht in einem Sozialladen, im Frauenhaus oder einem anderen sozialen Projekt abgeben? Du kannst auch einen Karton mit „zu verschenken“ auf die Straße stellen. Oder du greifst die Idee einer „Geschenkekiste“ auf. Das ist ein kleiner Karton, in dem du Dinge aufbewahrst, die du vielleicht selbst geschenkt bekommen oder gekauft hast, aber nicht verwendest. Sind sie neuwertig, kannst du damit vielleicht jemandem in deinem Umfeld eine Freude machen. Notiere dir zu jedem Gegenstand, wann du ihn in die Kiste gelegt hast und von wem du ihn erhalten hast (falls du das noch weißt und es relevant ist). So hast du bei nächster Gelegenheit ein schönes Geschenk zur Hand. Auch das kann ein Weg sein, dass deine Dekoration einen neuen Besitzer findet. Aber limitiere dich bei der Größe der Kiste und hinterfrage regelmäßig, ob du für die Gegenstände jemanden findest.

Was kaputt ist, kannst du getrost wegwerfen.

Lass los, was nicht mehr verwendet werden kann. Dinge die kaputt sind oder nicht mit sehr geringem Aufwand wieder repariert werden können, darfst du wegwerfen. Sie haben ihren Zweck erfüllt. Lass sie los.

Hast du alle Dekorationskategorien auf diese Weise durchgesehen, schau, was du behältst und wo du es aufstellen bzw. verstauen kannst. Genieße, was du erreicht hast. Jetzt kommen ausgewählte Einzelstücke richtig zur Geltung und es wirkt ruhiger. Wie fühlt es sich für dich an?

Wenn du dich partout noch nicht von einigen Stücken trennen kannst, die du aber auch nicht mehr verwenden möchtest, verstaue sie in einem Karton. Limitiere dich durch Größe und Anzahl der Kartons. Schreibe auf den Karton, was drin ist und ein Datum in der Zukunft. Sechs Monate ist nach meiner Erfahrung ein guter Zeitraum. Notiere dir das auch im Kalender und nimm dir die Kiste dann nochmal vor. Hast du was vermisst? Soll es doch wieder aufgestellt werden? Falls nein, ist dann ein guter Zeitpunkt sich zu trennen. Du wirst sehen, dass es dir dann schon viel leichter fällt.

Du würdest gern aussortieren, aber der Berg ist zu groß? Zusammen bezwingen wir ihn und finden heraus, was dir wirklich etwas bedeutet und was getrost ein anderes zu Hause finden darf. Kontaktiere mich gern und wir vereinbaren einen Termin.