Unser Besitz kostet uns Geld, Zeit und Nerven. Wenn wir weniger kaufen, haben wir am Ende mehr.
Weniger ist mehr. Das klingt nach einem Widerspruch, aber es stimmt. Wie sehr uns unser Besitz besitzt, merken wir erst, wenn wir ihn loslassen. Weniger Gegenstände in der Wohnung bedeutet mehr freie Bewegungsfläche, weniger wegzuräumen, weniger zu putzen oder zu reparieren. Mehr Zeit für die Familie, Freunde, Hobbys. Weniger (überflüssiger) Konsum bedeutet mehr Geld im Portemonnaie. Ein aufgeräumtes, geordnetes Zuhause wirkt beruhigend und einladend.
Vielleicht ist es dir schon gut gelungen, dich von Überflüssigem zu trennen und du erfreust dich an deinem geordneten Zuhause. Nach einer Weile bemerkst du aber vielleicht, dass sich neue Unordnung einschleicht und sich Kram an bestimmten Stellen sammelt.
Wie schafft man es, den Zustrom an Dingen zu verringern?
Ich halte es für wichtig, dass man nicht nur aussortiert, sondern auch sein eigenes Konsumverhalten beobachtet. Wofür gibst du dein Geld aus? In welchen Momenten wirst du schwach? Für den Anfang empfehle ich dir, dem Neukauf für eine gewisse Zeit vollkommen zu entsagen. Ein Zeitraum von 3 Monaten ist ein guter Anfang. Ausgenommen sind Dinge des täglichen Bedarfs wie Essen oder Hygieneartikel. Versuche aber auch hier vor dem Kauf zu prüfen, ob etwas wirklich alle ist und ersetzt werden muss. Hast du noch ein anderes Shampoo, nimm zunächst das.
Wann immer du einen Impuls für einen Kauf verspürst, schreibe den Wunsch auf eine Liste. Überlege, ob du zunächst etwas nutzen kannst, das du schon hast. Vielleicht kannst du es dir von jemandem leihen? In welchen Situationen hast du einen Kaufwunsch verspürt?
Oft verschwindet der Wunsch nach kurzer Zeit wieder, weil es uns gar nicht so wichtig ist oder wir eine andere Lösung gefunden haben. Falls du es wirklich brauchst, kannst du es dir zu einem späteren Zeitpunkt immer noch kaufen.
Sind 3 Monate um, hast du sicher schon eine gute Vorstellung davon, wann und warum du gern etwas kaufst und kannst in bestimmten Situationen anders reagieren.
Es geht nicht um Verzicht, sondern um bewussten Konsum.
Ein Tipp der sich schon bei vielen bewährt hat, ist einen Wunsch auf eine Liste zu schreiben (mit Datum) und den Kauf erst nach 30 Tagen zu tätigen. Das gibt dir genügend Zeit, darüber nachzudenken, vielleicht auch zu recherchieren und eine bewusste Entscheidung zu treffen.
Folgende Fragen kannst du dir vor einem Kauf stellen:
- Wie lange musste ich dafür arbeiten? Rechne dir mal deinen Nettostundenlohn aus. Ist es dir das wert?
- Wo wird der Gegenstand in deinem Haushalt leben? Wird er einen festen Platz haben? Hat er überhaupt Platz?
- Brauchst du es?
- Hat es eine gute Qualität? Wirst du lange Freude daran haben?
- Erfüllt es mehr als einen Zweck?
- Ist es genau das, was du gesucht hast oder nur eine Notlösung oder ein Spontankauf?
- Kannst du es vielleicht auch gebraucht kaufen?
- Wo wird es landen, wenn du es nicht mehr haben möchtest?
Gerade die letzte Frage stellen wir uns beim Kauf viel zu selten. Ist es nachhaltig? Wir wurde es hergestellt? Was geschieht damit, wenn es mein Heim wieder verlässt?
Nichts, was wir kaufen, ist jemals wirklich weg. Vielleicht landet es im Müll, aber der Müll verschwindet nicht einfach. Vielleicht gibst du es einer Freundin oder in ein Sozialkaufhaus. Aber auch von dort wandert es irgendwann in den Müll. Und dann? Landet es in einem Dritte-Welt-Land auf einer Müllkippe oder wird ins Meer geschwemmt? Wird es verbrannt?
Unser Konsum hat Folgen. Je weniger und bewusster wir konsumieren, desto besser für uns und die Umwelt.
Bewusster Konsum führt zu mehr Freiheit.
Liegt dein Blick nicht mehr so sehr auf materiellen Dingen, wirst du erleben, dass Raum entsteht für das, was dir wichtig sind. Weniger Besitz bedeutet weniger Zeitaufwand fürs Putzen und Pflegen, weniger Stress beim Aufräumen und sortieren und mehr finanzielle Freiheit.
Du möchtest gern nachhaltiger leben? Gemeinsam sehen wir uns dein Kaufverhalten an und finden Lösungen, die zu deinem Leben passen. Kontaktiere mich gern für ein kostenloses Erstgespräch.